Man kennt es vom Kauf eines neuen Autos, eines neuen Kühlschranks oder einer Waschmaschine: Man erkundigt sich nach dem Energieverbrauch und beim Autokauf werden Spritverbrauch und CO2-Ausstoß zum relevaten Entscheidungsmerkmal; bei Kühlschrank und Waschmaschine sind es der Strom- bzw. Wasserverbrauch. Und auch Häuser und Wohnungen benötigen Energie. Daher wird ein Energieausweis für Wohnungssuchende immer wichtiger.
Vor dem Hintergrund zu erwartender steigender Kosten für Öl, Gas und Strom sollte man auch beim Kauf oder beim Mieten einer neuen Wohnung berücksichtigen, wie hoch der Energieverbrauch dieser Wohnung sein wird. Ein Energieausweis kann hier ein wenig Klarheit bringen. Und so sind nicht mehr allein Größe, Ausstattung und die Lage einer Wohnung relevant. Mittlerweile sind auch die Nebenkosten ein beträchtlicher Entscheidungsfaktor für die Wahl einer Wohnung.
Was ist ein Energieausweis?
Ein Energieausweis weist den Energiekennwert einer Immobilie aus, er gibt Auskunft darüber, ob die Wohnung mit Öl oder mit Gas geheizt wird. Zudem beinhaltet er Informationen wie das Baujahr des Gebäudes, analog zu Elektrogeräten benennt er auch die Energieeffizienzklasse und die Art des Ausweises. Vor allem auf die Art des Ausweises sollte man achten. Denn: Energieausweis ist nicht gleich Energieausweis. Hier gibt es vor allem den Unterschied zwischen den Verbrauchs- und den Bedarfsausweisen. Der Verbrauchsausweis berücksichtigt den tatsächlich angefallenen Verbrauch aus den letzten drei Jahren. Der Verbrauch hängt also maßgeblich vom Verhalten der vorherigen Bewohner ab. Diesen Faktor blendet ein Bedarfsausweis aus. Um diesen Ausweis zu erhalten, muss allerdings ein bautechnisches Gutachten erstellt werden. Objektive Vergleichbarkeit zwischen einzelnen Energieausweisen herrscht nur bei den Bedarfsausweisen. Verbraucherzentralen fordern vor diesem Hintergrund auch, dass Verbrauchsausweise abgeschafft werden.
Verbrauchsausweis vs. Bedarfsausweis
So lange allerdings beide Ausweise nebeneinander bestehen, hilft folgende Faustformel: Energiekennwerte, die in einem Verbrauchsausweis aufgeführt sind, fallen rund 25 Prozent niedriger aus als Energiekennwerte in einem Bedarfsausweis. Auch gut zu wissen: Ein Neubau mit zeitgemäßer Dämmung und einer modernen Heizung kommt auf einen Energiebedarf von rund 50 Kilowattstunden, die pro Quadratmeter und pro Jahr anfallen. Altbauten, die noch nicht umfangreich saniert wurden, benötigen häufig das Doppelte bis Vierfache an Energie. Im Schnitt liegt der durchschnittliche Energieverbrauch von Wohngebäuden in Deutschland bei 160 Kilowattstunden pro Quadratmeter.