Nach wie vor sind die Zinsen für die Finanzierung von Immobilien in Deutschland auf einem niedrigen Niveau. Und die meisten Experten rechnen damit, dass das auch im neuen Jahr zunächst einmal weiter gelten wird. Eine Anpassung der Zinsen wird von Volkswirten und bei den Banken für frühestens 2015 erwartet.
Den niedrigen Zinsen steht ein anderer Trend gegenüber: vor allem in den Metropolen in Deutschland steigen die Preise für Wohnraum. Das gilt sowohl für die Miete als auch für den Kauf von Immobilien. Die steigenden Mieten führen auch dazu, dass vermehrt nach Wohneigentum gesucht wird. Steigende Nachfrage zieht in aller Regel steigende Preise nach sich. Dass Immobilien trotz steigender Preise weiterhin finanziert werden können, liegt derzeit daran, dass die Zinsen für Immobilienkredite ausgesprochen niedrig sind.
Allerdings wird auch geschätzt, dass der Tiefpunkt bei den Zinsen für den Kauf einer Immobilie bereits erreicht wurde. Im Sommer letzten Jahres lagen die Zinsen für ein Hypothekendarlehen mit einer Laufzeit zwischen fünf und zehn Jahren zum Beispiel um rund 0,3 Prozentpunkte unterhalb des Niveaus, das heute gültig ist. Damit sind die Zinsen aber noch immer nur halb so hoch wie noch vor zehn oder zwölf Jahren.
Daher sollten auch Eigentümer von Immobilien überlegen, ob eine Umschuldung für ihre bestehende Finanzierung möglich ist. Bei manchen Banken kann man schon bis zu drei Jahren vor Ablauf eines Hypothekendarlehens die Anschlussfinanzierung regeln. Rechnet man nun damit, dass die Zinsen ab 2015 steigen werden, kann es sich lohnen, die noch in 2014 gültigen niedrigeren Zinsen zu nutzen und ein sogenanntes Forward-Darlehen abzuschließen. Bei einem Forward-Darlehen muss man zwar in der Regel Zinsaufschläge in Kauf nehmen, dennoch kann sich der Abschluss lohnen, zumal man damit eine Sicherheit für die Zins- und Tilgungsraten der Zukunft erhält. Beim aktuell niedrigen Zinsniveau sollte man die Laufzeit für ein Hypothekendarlehen und für ein Forward-Darlehen sogar so lange wie möglich abschließen.